Lass dich nicht von dem Stern auf der Motorhaube stören. Dieser Roadster ist kein reinrassiger Mercedes. Sagen wir einfach Folgendes: ein enger Verwandter, basierend auf einem Auto der SL-Klasse. Vor uns liegt das Produkt des "Hof" -Stimmstudios (AMG). Das heißt, ein Unternehmen, das die Serienausstattung mit Genehmigung und direkter Beteiligung des Herstellers fertigstellt und verbessert. Der stolze Titel „Tuning Studio“ist in diesem Fall jedoch keineswegs das, was wir gewohnt sind. Die Allianz mit Mercedes impliziert eine andere Größenordnung: Die Belegschaft zählt rund 600 Mitarbeiter und die Leistung liegt bei rund 20.000 Autos pro Jahr. Es ist eher eine Tuning-Mini-Fabrik als uns vertraute Werkstätten. Nur ein Parameter wird von einheimischen Tuning-Experten sofort gewürdigt - die Kosten für einen Roadster von AMG sind fast doppelt so hoch wie beim Basismodell. So liegt der Neupreis des Mercedes-SL350 bei rund 75 Tsd. Euro, und der SL55 AMG kostet den Käufer mindestens 125 Tsd. Euro.
SPORT ODER FITNESS
Bevor wir die Arbeit von AMG bewerten, berücksichtigen wir, dass es sich in diesem Fall nicht um „Konsumgüter“handelt, sondern um ein so teures und perfektes Auto wie „Mercedes“. Darüber hinaus versuchen sie, den Roadster noch „heißer“zu machen. Bereits im Werk erhielt er den Titel eines Sportmodells mit entsprechendem Erscheinungsbild und Füllung.
Vielleicht erklärt dies einen so bescheidenen Eingriff in das Design des Autos. Tuning „Mercedes“unterscheidet sich von seinen SL-Familienmitgliedern durch exklusive 18-Zoll-Räder, eine andere Form der Schwellen, die Aufschrift „V8-Kompressor“an den vorderen Kotflügeln, leicht veränderte Nebelscheinwerfer. Und der untere Teil des vorderen Stoßfängers wurde angepasst und der Lufteinlass wurde erhöht. In dem hinteren Stoßfänger wurde ein charakteristischer Ausschnitt gemacht, der mit einem Netz abgedeckt ist, und der Auspuffanlage wurden Kofferräume hinzugefügt. Wenn die herausragenden Motorfähigkeiten des Mercedes-Werksmotors durch zwei verchromte Mündungen demonstriert werden, zeigt der AMG zwei Zwillinge.
Noch bescheidener ist die Innenausstattung: Das Kunststoffvisier des Kombiinstruments ist mit Veloursleder bezogen, um die Windschutzscheibe nicht zu blenden. die zifferblätter selbst wurden leicht, erhielten silberne zierleisten und rote zeiger. Die Mittelkonsole ist mit Hightech-Aluminiumakzenten verziert. Eine weitere Neuerung ist weniger beim Auge als beim Körper zu spüren: Sportsitze mit teurem Leder bezogen. Generell hat AMG trotz der sportlichen Ausrichtung keinen Mercedes-Luxus eingebüßt. Macht und alles, Klimatisierung, Navigationssystem, teures Audiosystem, ein hartes Dach, das automatisch in den Kofferraum passt, und andere Markensymbole für Wohlstand und Komfort blieben bei ihm. Wofür bezahlen wir?
Natürlich für die Füllung. Unter der Haube - ein modifizierter AMG V-förmiger 5, 5-Liter- "Acht", ausgestattet mit einem volumetrischen Lader mit mechanischem Antrieb. Der Motor leistet 368 kW / 500 l. mit und maximales Drehmoment von 700 Nm! Damit beschleunigt ein fast zwei Tonnen schwerer Roadster in 4, 7 Sekunden auf Hunderte und in nur 16, 1 Sekunden auf 200 km / h. Eine weitere würdige Einheit ist der automatische adaptive AMG Fünfgang-Automat - Speed-Shift. Einer der Modi bietet manuelle Steuerungstasten am Lenkrad, fast wie bei Rennrezepturen.
Ein Sportwagen mit Mercedes-Wurzeln ist mit einer Vielzahl von Systemen ausgestattet, die dem Fahrer das Leben erleichtern. Hier und Bremsen mit elektrohydraulischer Steuerung (SBC) und elektronischer Stabilitätskontrolle (ESP) sowie aktiver Federung (ABC). Im Allgemeinen sprechen wir nicht über spartanische Geräte. In diesem Fall sollte Sport neben Komfort und Luxus wahrscheinlich auch als einfache Fitness interpretiert werden.
BESCHLEUNIGUNG UNTER DEM SCHALLDÄMPFER-BASS
Die Ergonomie des Mercedes zu kritisieren, obwohl ein modifizierter AMG, ist eine undankbare Aufgabe. Der Einstellbereich für Sitz und Lenkrad ist ungewöhnlich breit und ermöglicht es Ihnen, schnell eine bequeme Position zu finden. Das einzige, was irgendwie nicht zur Ideologie des Autos für einen aktiven Fahrer passt, ist die Lederausstattung. Der Rücken und das Kissen scheinen bequem zu sein, die seitlichen Stützen fixieren den Körper fest, sind aber dennoch irgendwie rutschig und nicht sehr bequem.
Es lohnt sich jedoch, den Motor zu starten, da alle überflüssigen Gedanken verschwinden. Denn das Geräusch, das der Motor von AMG abgibt, ist auch im Leerlauf unvergleichlich. Wenn es eine Nominierung für "den amerikanischsten Sound in einem europäischen Auto" gäbe, würde AMG diese definitiv erhalten. Das boomende Rumpeln führt sofort zu Assoziationen mit Militanten aus Übersee und legendären Weltraumfressern - "Mustangs", "Corvettes", "Camaro" und "Vipers". Und unterwegs reagiert AMG schon bei der kleinsten Bewegung des Gaspedals mit einer scharfen Beschleunigung und einer charakteristischen Sprachausgabe. Zunächst scheint das Brüllen sogar zu laut zu sein und nach einer Weile wird es müde. Aber nein, Sie sind lange genug gereist - nur ein paar Dezibel wären zu viel gewesen. Und so - Freude für das Ohr, keine Irritation.
AMG demonstriert seine Leistungsfähigkeit natürlich sehr gerne auf einer reibungslosen deutschen Autobahn. Dort können Sie mit einer Geschwindigkeit von 180 km / h leicht auf das Pedal treten, um bis zu 250 zu schießen und andere Autos weit hinter sich zu lassen. AMG ist aber auch auf einem kurvenreichen Bergweg voller "Muttersprachen" nicht schlecht. Natürlich ist das Springen von einem „Stecker“zum nächsten, begleitet von intensivem Rollen, nicht sein Element, aber er kommt auch mit würdevollen Wendungen zurecht. Mir hat auch der Algorithmus des adaptiven „Automaten“gefallen.
Nachdem er sich an die Fahrweise des Fahrers gewöhnt hatte, konnte er sich abwechseln und die Traktion auf den Antriebsrädern variieren, ohne befürchten zu müssen, dass der Gang im entscheidenden Moment schalten würde.
Natürlich kann AMG kritisiert werden. Aber alles ist relativ. Ein kurzer Ausflug zum SL350 und SL600 bescherte dem i. Der erste unmittelbar nach der AMG-Transplantation wirkt aufrichtig träge und hat dennoch einen 3, 5-Liter-Motor mit einer „Gesamtleistung“von 245 Litern. mit Noch interessanter ist der Vergleich mit dem "sechshundertsten". Sein V-förmiger 12-Zylinder-Motor entwickelt die gleichen 500 Liter. mit. dass der AMG Motor aber mehr Drehmoment gibt. Die Zahlen besagen, dass die Beschleunigung auf hundert für beide Autos gleich ist - 4, 7 s. Aber subjektive Empfindungen SL55 AMG scheint flinker. In den Ecken ist „Sechshundertstel“AMG ebenfalls leicht unterlegen. Es scheint ein bisschen weniger gesammelt und ein bisschen unkomplizierter zu sein. Dies ist eine Folge von mehr Gewicht und einer anderen Gewichtsverteilung: Der V12-Motor ist schwerer als der V8.