Was haben die Macher des Motors, Preisträger des Deutschen Zukunftspreises, geboten? Horst Linder und Robert Quitsch haben zu Beginn ihrer Forschung am allerwenigsten an die Ewigkeit gedacht: Sie wollten die Effizienz von Motoren steigern. Dazu suchten sie nach neuen Wegen, um die Reibung zwischen den Kolbenringen und den Zylinderwänden zu verringern. Nach dem Honen verbleiben mikroskopisch kleine Rillen, in denen das Öl zurückgehalten wird. Dadurch läuft es nicht in das Kurbelgehäuse und erledigt seine Aufgabe. Aber das Honen hat Fehler. Die Verschiebung der Oberflächenschicht des Metalls während der Verarbeitung „schmiert“den Kohlenstoffeinschluss und verhindert, dass dieser den Schmierstoff aufnimmt: Der Zylinder verliert zusätzliche „Ölreservoirs“.
Linder und Quitsh schlugen vor, den Zylinderspiegel mit starken Impulsen eines Ultraviolettlasers fertigzustellen. In diesem Fall verdampft die dünnste Metallschicht sofort und die Kohlenstoffzellen öffnen sich. Gleichzeitig schmilzt Gusseisen jedoch bis zu einer Tiefe von etwa 1 μm und aus dem resultierenden Metallplasma werden 16–18% Stickstoff in die Oberflächenschicht eingeleitet. Das Ergebnis ist eine nanokristalline Struktur, die der Keramik hinsichtlich Verschleißfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit nicht unterlegen ist.
Das ist aber noch nicht alles. Wenn der Motor läuft, verwandeln sich die äußersten 150-200 nm der Zylinderoberfläche in eine noch feinere Struktur mit superplastischen Eigenschaften, von der sich kaum etwas lösen lässt. Dieses Phänomen, das in der Tribologie (der Reibungswissenschaft) im Wesentlichen revolutionär ist, wurde Selbstkonditionierungseffekt genannt.
Es ist Zeit, sich Testberichten zuzuwenden. Ein gewöhnlicher Motor „frisst“bei einem Stand 20-50 g Öl pro Stunde. Laserbehandelt - nur 9 g und der Verschleiß der Zylinder- und Kolbenringe sank um … 90%!